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Jugend debattiert

Realschule qualifiziert sich fürs Landesfinale

Nach zwei Jahren Corona-Pause fand am Mittwoch, den 01.02.2023 der Regionalverbundsentscheid Oberschwaben von "Jugend debattiert" mit freundlicher Unterstützung der Kreissparkasse im Hofgarten statt.

 

Realschülerinnen bei Jugend debattiert

 

 

 

 

Emma Dech (rechts) und Liv Grieshuber (Mitte) aus der R9c vertraten die Realschule der Liebfrauenschule.

Unterstützt und begleitet wurden sie von Vivienne Pribek (links), die als Jurorin erste Erfahrungen im Wettbewerb sammeln konnte und Falk Mahler, der als Ersatzkandidat ebenfalls mit dabei war. Als Team bereiteten sie sich intensiv auf den Wettbewerb vor.

+ Die erste Vorrunde: "Soll eine Obergrenze für den täglichen Wasserverbrauch pro Person eingeführt werden?"

Hier vertraten beide Mädchen die Kontraseite. Zunächst noch sehr nervös wurden sie im Laufe der Debatte immer sicherer. So konnten sie sehr überzeugend darlegen, dass nicht die Privatpersonen das Problem seien, sondern u.a. die Industrie, da z.B. für die Produktion eines Autos 40000 l Wasser verbraucht würden. Außerdem zähle Deutschland nicht zu den niederschlagsarmen Ländern, ganz im Gegenteil müsse die Bevölkerung eher darüber informiert und aufgeklärt werden, wie Wasser gespart und Regenwasser besser genutzt und aufbereitet werden könne.
+ Die zweite Vorrunde: "Sollen öffentliche Grünanlagen mit essbaren Pflanzen bepflanzt werden, die von der Bevölkerung frei geerntet werden dürfen?"

In der zweiten Vorrunde fühlten sich die Schülerinnen schon sicherer. Hier argumentierten die Schülerinnen beide für eine solche Maßnahme, da Transportwege entfallen, die Umwelt geschont und absolut "Bio-Produkte" erzeugt würden. Außerdem stellten sie vor allem die Möglichkeit des sozialen Miteinanders und die Chance auf ein gemeinsames Handeln der Bevölkerung in den Mittelpunkt ihrer Rede.
+ Das Finalthema: "Soll es an jeder weiterführenden Schule eine Schülerzeitung geben?"

Beide Schülerinnen überzeugten ihre jeweilige Jury vor allem durch die Fähigkeit, auf Fragen der Gegenseite sofort einzugehen, sich gekonnt auszudrücken und immer wieder neue Sachverhalte in die Diskussion einzubringen.

Nach den Vorrunden qualifizierte sich Liv mit den meisten Punkten fürs Finale, Emma folgte ihr als dritte von vier Finalist*innen. Argumente wie die Förderung von sprachlicher Kompetenz und Demokratieverständnis auf der einen Seite und die fehlende Zeit für die Schule und Hausaufgaben bzw. die Kontrolle über Inhalte auf der anderen Seite brachten die Debatte auf ein hohes Niveau und die Debattant*innen konnten zeigen, dass sie nicht umsonst im Finale standen.
+ Vivienne Pribek, Jurorin

"Ich war am Anfang ziemlich aufgeregt, da ich eigentlich als Zeitnehmerin angemeldet war. Als mir alles erklärt wurde und die erste Runde begann, war alles noch ziemlich hektisch. Trotz allem schrieb ich alles auf, was mir auffiel. Als ich zu den anderen beiden Juroren schaute, war ich verwirrt. Sie hatten Vieles stehen, Pfeile, die irgendwas verbinden sollten und Zahlen. Trotzdem denke ich, dass ich es ganz gut gemacht habe, fair geblieben bin und ehrlich war.

In der zweiten Runde war ich schon viel entspannter. Wie schon in der ersten Runde schrieb ich mir alles auf, was ich für wichtig hielt. In beiden Runden gab ich jeweils einer Person ein Feedback. Ich hoffe, ich war nicht allzu streng.

In der dritten Runde, dem Finale, war ich keine Jurorin mehr, sondern Zuschauer. Da ich einen persönlichen Bezug zu zwei Finalistinnen hatte. Sonst hätte es sein können, dass ich ihnen unbewusst mehr Punkte gebe und sie zu Unrecht gewinnen würden. Alles in Allem hat mir alles ganz gut gefallen und ich wäre sehr gerne wieder Jurorin."
+ Emma Dech, 2. Platz und qualifiziert für den Landeswettbewerb in Stuttgart

"Ich hatte mich die Tage zuvor gut vorbereitet, weshalb ich eigentlich ganz zuversichtlich war. Die erste Runde war für mich dann aber doch etwas schwer, da ich mich erstmal zurechtfinden musste. Trotz anfänglicher Zweifel in der ersten Runde habe ich diese mit positivem Feedback der Jury gemeistert.

In der zweiten Runde lief es dann schon viel besser und ich habe mich auch wohler gefühlt. Über die Nachricht, dass ich im Finale bin, habe ich mich dann riesig gefreut. In der Mittagspause habe ich mich mit meiner Teamkollegin gut besprochen, denn wir hatten es auf unseren starken Gegner abgesehen. Im Finale haben wir dann debattiert, was das Zeug hielt.

Am Ender der Debatte hatte ich aber eigentlich kein gutes Gefühl, deshalb war ich umso überraschter über die Nachricht, dass ich den 2. Platz belegt habe und somit auch noch in Stuttgart debattieren werde. Ich bin immer noch zuversichtlich und freue mich auf das weitere Debattieren."

 

Am Ende siegte Majd Esper von der Realschule in Mengen, knapp gefolgt von einer überraschten Emma Dech. Beide Sieger*innen vertreten Oberschwaben nun beim Landeswettbewerb in Stuttgart. Liv Grieshaber belegte den 3. Platz und ist im Krankheitsfall damit Nachrückerin für Stuttgart. Für Vivienne Pribek, die zum ersten Mal als Jurorin im Einsatz war, war der Wettbewerb ebenfalls eine neue und aufregende Erfahrung.

 

Emma Dech nimmt als zweite Siegerin an einem dreitägigen Siegerseminar auf Burg Rothenfels teil, wo alle Sieger*innen aus Baden-Württemberg von professionellen Trainern gemeinsam auf das Landesfinale in Stuttgart Ende März vorbereitet werden. Die Schulleitung und die betreuende Lehrerin Silke Schokols sind sehr stolz auf diese Leistung und wünschen Emma und Liv viel Erfolg in Stuttgart!

2023-03-21 08:19:21
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